Terminkalender
Zum 175. Todestag: "Blamieren mag ich mich nicht"
Die Dichterin war eine unerschrockene Person. Sie lebte nicht im Elfenbeinturm und verfolgte mit Vernunft und Leidenschaft, was um sie herum in der Welt vorging. Sie sah die Umbrüche und Abgründe ihrer Zeit und fühlte sich dem Neuen zugehörig, ohne alle Brücken zur Tradition abbrechen zu wollen. Und sie verdrängte die Widersprüche in ihrem Innern nicht und lebte in dem Gefühl, „daß immer wie zum Sturz die Mauer hängt“. Vielleicht das Wichtigste in diesem facettenreich und bewußt gelebten Leben: Annette von Droste-Hülshoff fühlte sich nicht als Opfer – weder ihrer Familie noch ihrer Zeit oder ihrer Religion. Gegen alle widrigen Umstände erkämpfte sie beharrlich und listig den Freiraum, ihre schriftstellerische Arbeit zu verfolgen und zu veröffentlichen. Das neue Bild der Droste, das Barbara Beuys eröffnet, lebt davon, dass ihr Werk von ihrer Person nicht zu trennen ist.
Vortrag: Barbara Beuys, Köln
Ort: Neustädter Hof- und Stadtkirche, Leibnizsaal
Eintritt: 8 Euro