Woher wir kommen
Nachdem Herzog Georg von Calenberg Hannover 1636 zu seiner Residenzstadt gewählt hatte, wurde die Calenberger Neustadt zum höfischen Viertel. 1665 übernahm der zum Katholizismus konvertierte Herzog Johann Friedrich von Braunschweig Lüneburg die Regierung. Er widmete sich mit großem Gestaltungsanspruch der Entfaltung der Residenz im europäischen Glanz. Er holte begabte Personen von internationalem Rang an seinen Hof und bot Gottfried Wilhelm Leibniz eine Stelle als Hofbibliothekar, die er aus Paris kommend 1676 antrat. Da die Hofkapelle des Leineschlosses für den katholischen Ritus umgestaltet worden war, stand sie für protestantische Gottesdienste für die Angehörigen des Hofes nicht zur Verfügung. Die landständische Vertretung setzte einen Kirchenneubau in der Calenberger Neustadtdurch. So wurde mit finanzieller Hilfe des Landesherrn von 1666 – 1670 die Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis erbaut.
Epitaph des Oberhofpredigers David Rupert Erythropel
Über dem Haupteingang steht noch heute das Wappen der Calenberg-Grubenhagenschen Landschaft. Sie war die Begräbnisstätte der Hofbeamten und der dem Welfenhof zugehörigen Adelsfamilien bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Bis 1918 war sie die Kirche des Generalsuperintendenten, des obersten Theologen des Landes. Dieser Tradition folgend ist sie heute die Predigtkirche der Landessuperintendentur.
Das landesherrliche Patronat wurde 1858 an die Stadt Hannover übertragen und wird bis heute wahrgenommen.
Die Kirche wurde im zweiten Weltkrieg stark zerstört, in den Jahren 1956 – 1958 jedoch wieder aufgebaut. Die Renovierung von 1992 – 1994 gab dem Inneren der Kirche die heutige Gestalt.