Das Gedicht „Als ich ein Knabe war…“ von Friedrich Hölderlin lädt zum unwillkürlichen Beten und zur Zwiesprache mit Gott ein.
Da ich ein Knabe war…
Da ich ein Knabe war, Rettet‘ ein Gott mich oft Vom Geschrei und der Rute der Menschen, Da spielt ich sicher und gut Mit den Blumen des Hains, Und die Lüftchen des Himmels Spielten mit mir. Und wie du das Herz Der Pflanzen erfreust, Wenn sie entgegen dir Die zarten Arme strecken, So hast du mein Herz erfreut, Vater Helios! Und, wie Endymion, War ich dein Liebling, Heilige Luna! O all ihr treuen Freundlichen Götter! Daß ihr wüßtet, Wie euch meine Seele geliebt! Zwar damals rief ich noch nicht Euch mit Namen, auch ihr Nanntet mich nie, wie die Menschen sich nennen, Als kennten sie sich.